Seit 1982 fährt die Jugendfeuerwehr regelmäßig in das Zeltlager auf Ameland. Aus Kostengründen wurde seit der Anfangszeit Wert darauf gelegt, möglichst viel an Lebensmitteln und Ausrüstung aus Höxter mit auf die Insel zu nehmen. Am Anfang reichte es zunächst aus dieses Material in einem Bulli mitzunehmen, nachher wurde hierfür ein LKW 7.5 to für den Zeitraum angemietet.


Im Laufe der Jahre nahm wegen der steigenden Mitgliederzahl auch die Größe und die Anzahl der mitzuführenden Materialien und Gepäcke zu. Die Folge war, dass der Platz auf dem 7,5 to sehr eng bemessen war. Weiterhin war es jedes Mal ein Akt höchster organisatorischer Leistung ein solches Fahrzeug von einem Unternehmer für einen Zeitraum von ca. 14 Tagen zu einem angemessen Preis (umsonst) zur Verfügung gestellt zu bekommen.

1996 kam die Führung in der Jugendfeuerwehr auf die Idee sich einen Container für diese Bedürfnisse zu besorgen und selber auszustatten. Dieser wurde durch den Kameraden Lorenz Kroos beschafft. Der Container wurde 1998 mit einer elektrischen Anlage, sowie zwei Hockerkochern und einem Gasgrill ausgestattet. Zur Kühlung der Lebensmittel standen eine Kühltruhe und ein Kühlschrank zur Verfügung, die bei Fahrten durch weitere Kühltruhen und –schränke ergänzt wurden. Eine Arbeitsplatte wurde ebenso eingefügt, wie ausgediente Küchenmöbel zur Aufbewahrung von Lebensmitteln. Der Container wurde auf einer geliehenen Lafette verfrachtet und ging zum ersten Mal im Jahr 1998 auf große Fahrt Richtung Ameland.

 


     



Im darauffolgenden Jahr konnte die Ausstattung um ein Unterkunftszelt (SG 500 „Höxter 2“) ergänzt werden, im Jahr 2001 kamen für die Unterbringung der Jugendfeuerwehr zwei weitere Zelte (ein SG 300 „Höxter 3“ und ein NVA Zelt „Bullszelt“) dazu. In diesem Jahr wurde auf Initiative und mit Unterstützung der Stadt Höxter eine eigene gebrauchte Lafette beschafft. Der Anteil an eigener Ausrüstung für Zeltlager nahm stetig zu, so dass Anfang 2002 ein kompletter Umbau des Innenlebens des Küchentonners durch die Kameraden Burkhard Struck und Andreas Mühlen aus der Löschgruppe Albaxen, sowie Christoph Tegethoff vom Löschzug Höxter erfolgte. Regale für die Lagerung der Materialien wurden eingebaut, eine Spüle und ein Propangasherd kamen ebenfalls hinzu. Die Anlage für die Gasversorgung wurde durch Kamerad Stefan Siepler aus Lüchtringen so modifiziert, dass eine höhere Ökonomie beim Gasverbrauch und ein flexiblerer Einsatz der Geräte erreicht werden konnte. Des weiteren konnte in diesem Jahr ein weiteres Unterkunftszelt (SG 300 „Höxter 4“) beschafft werden.

Das älteste, je am Anhänger befestigte Bauteil war im Jahr 2000 eine über 100 Jahre alte Eichentreppe aus dem Orgelaufgang einer Kirche. Diese wurde 2003 durch ein leichteres Bauteil aus Metall ersetzt. 2004 kamen 10 Bierzeltgarnituren hinzu.



Im Jahr 2005 musste das den Betreuern liebgewonnene und häufig genutzte „Bullszelt“ aufgrund von Beschädigungen durch ein neues Betreuerzelt ersetzt werden (SG 500). Dieses ist mit einer zusätzlichen Trennwand ausgestattet, so dass dem Lagerleiter jetzt ein eigener Bereich für seine Unterlagen zur Verfügung steht und diese den Koch nicht mehr beim Zubereiten von Speisen stören. Des weiteren müssen die Betreuer nicht mehr auf z.T. selbst mitgebrachte Zelte zurückgreifen.

 

Der Standplatz des Küchentonner neben dem Feuerwehrgerätehaus in Stahle war leider im freien. So war es ein Jahr später nötig, das der Container von Außen komplett renoviert werden musste und so undichte Stellen und sogar Löcher wieder instand gesetzt wurden. Also wurde der komplette  Container abgeschliffen, gespachtelt und wieder neu lackiert. Das lackieren übernahm Lisa Balck die gerade aus der Jugendfeuerwehr übergetreten war und eine Ausbildung zur Lackiererin machte. Beim zeitintensiven abschleifen und spachteln waren mehrere Helfer abwechselnd dabei.

 

Im Jahr 2015 war der Aufbau des Küchenanhänger an allen Ecken und Kanten durchgerostet und nicht mehr reparabel. Es wurde ein neuer Überseecontainer für die noch gut erhaltene Lafette beschafft. Er wurde durch eine große Spendenaktion finanziert und wurde nach den Bedürfnissen in Eigenleistung ausgebaut.

 

 

Mit dem Anhänger in seinem jetzigen Fertigungsstadium ist es möglich, Fahrten auch in größerem Umfang ohne das zeitraubende Zusammensuchen von Material und Transportmöglichkeiten durchzuführen. Dieses kommt in ganz besonderem Maße den Durchführenden zugute die sich früher im Vorfeld schon einige Wochen Urlaub nehmen mussten um diese, hier „gespeicherte“ Arbeit zu leisten. Nachdem der Anhänger 1998 seine Feuerprobe überstanden hatte, war er bei vielen Zeltlagern im In- und Ausland erfolgreich eingesetzt und bildet mittlerweile einen unverzichtbaren Gegenstand in der außerdienstlichen Arbeit in der Jugendfeuerwehr Höxter.

Zur Ausstattung des Anhängers gehören neben einer Kochausstattung mit Hockerkochern, Gastrogrill, Gasherd und den notwendigen Küchenutensilien, zwei Kühltruhen und vier Kühlschränke, ein Stromaggregat, Anschlussmöglichkeiten für Wasser und Strom über größere Entfernungen, ein Beleuchtungssatz für die Zelte, eine Spieleausstattung und vieles mehr für ein Zeltlager.

 

 


Übrigens: Der Name Küchentonner wurde von vorherigen Amelandfahrten übernommen. Um den auf Ameland unvermeidlichen Sandanteil in den zubereiteten Speisen möglichst gering zu halten, wurden die Nahrungsmittel auf dem mitgeführten LKW aufbewahrt und teilweise zubereitet. Hier entstand der Name Küchentonner. Das heutige Gefährt müsste dementsprechend eigentlich Küchenanhänger heißen, dieser Name konnte sich jedoch in der Jugendfeuerwehr nicht durchsetzen.